Im Rahmen meiner Informationsbesuche bei Wismars Schulen, die auch für meine Abgeordnetentätigkeit im Arbeitskreis Bildung hilfreich ist, besuchte ich am 17. März 2017, die Astrid-Lindgren-Schule in Wismar. Schulleiterin Andrea Wieschmann gab mir eine umfassende Information zur Schule und ihre Ziele. Sie ist eine staatlich anerkannte Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Trägerschaft der Wismarer Werkstätten GmbH. Hier lernen Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer besonderen individuellen Entwicklung einen speziellen Rahmen für das schulische Lernen benötigen. Voraussetzung für die Schulaufnahme ist eine Empfehlung der Schulbehörde nach erfolgter Diagnostik durch den Fachbereich Diagnostik und Schulpsychologie der staatlichen Schulämter.
Die Schule gliedert sich in vier Klassenstufen, die Unter-, Mittel-, Ober- und Abschlussstufe. Jede Klassenstufe wird in der Regel drei Jahre besucht, sodass die Gesamtschulzeit 12 Jahre beträgt. In jeder Klasse lernen 7 bis 9 Schüler, die von einem Pädagogen Team sonderpädagogisch begleitet werden. Die Astrid-Lindgren-Schule ist eine Ganztagsschule mit ganztägigem Unterricht einschließlich fester Betreuungszeiten vor und nach dem Unterricht.
Für jeden Schüler wird auf der Basis des Lehrplanes und des individuellen Förderplanes ein sonderpädagogisches Förderprogramm erarbeitet, welches durch ein sehr differenziertes und schülerorientiertes Vorgehen im Unterricht umgesetzt wird. Zu den Unterrichtsfächern gehören Mathematik, Deutsch, Sachkunde, Gestalten, Musik, Hauswirtschaft, Lebenslehre und Sport. Das Erlernen der Kulturtechniken hat im Unterricht den gleichen Stellenwert wie der Erwerb von lebenspraktischen Kompetenzen. Als Übergangsphase „Schule-Beruf“ nimmt die Abschlussstufe innerhalb einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung eine wichtige Stellung in der pädagogischen Arbeit ein. Deshalb wurde an der Schule für diese Klassenstufe ein eigenes Unterrichtskonzept erarbeitet. Pädagogischer Auftrag ist es, die Schüler auf das Leben als Erwachsene vorzubereiten und ihnen eine größtmögliche Teilhabe am Leben in der Gesellschaft, bezogen auf alle Lebensbereiche, zu ermöglichen. Dabei liegen die Schwerpunkte in der individuellen Vorbereitung der Jugendlichen auf ihren Eintritt in das Berufsleben und die Planung ihres eigenen Lebensweges.

Die Eltern sind die wichtigsten Partner im Bildungs- und Erziehungsprozess und werden regelmäßig in die Vorhaben und Projekte einbezogen. Um ihnen eine optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, werden über die Unterrichtszeit hinausgehende Betreuungszeiten angeboten. Außerdem wird zu ausgewählten Ferienzeiten ein Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche berufstätiger Eltern vorgehalten, um eine altersgerechte Freizeitgestaltung in der unterrichtsfreien Zeit zu gewährleisten und eine familienfreundliche Urlaubsplanung zu unterstützen. Die Betreuungsangebote in der Astrid-Lindgren-Schule erheben den Anspruch einer bedürfnisorientierten Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche. Sie sollen ihnen die Möglichkeit bieten, Erfahrungsräume zu entdecken, Freude und Spaß an gemeinsamen Spielen zu erleben, soziale Beziehungen zu entwickeln und zu pflegen sowie Mitsprache auszuüben.
