
Meine Informationsbesuche zum Thema Bildungsstandorte in Wismar setzte ich heute mit einem Besuch der Ostsee-Schule fort. Schulleiterin Beate Brindle stellte anschaulich ihre Schule vor und nannte Vorzüge und Schwächen.
Das Lehrerkollegium legt Wert auf die Mitbestimmung der Schüler und ein projektbasierendes und teamorientiertes Lernen. Dazu kommt, dass mit 32 Flüchtlingskinder die höchste Anzahl dieser Gruppe an der Schule vertreten ist. Sie sind alle vorzüglich integriert und es gibt hier keinerlei Probleme. Als Vorsorge hat die Schule aber ein „Vorwarnsystem“ für auffällige Schüler eingerichtet.
Das Leitbild: „Schüler lernen selbst bestimmt, individuell und kooperativ für ihr Leben“ wird an vielen Schulprojekten im Fachunterricht oder in der Schule deutlich. Nichts wird über die Köpfe der Schüler bestimmt. So gibt es einen bilingualen Unterricht im Englisch, wie Business-Englisch, Erlernen der Kultur und Lebensweisen anderer Staaten aber auch eine „Beatschmiede“ wo mit Laptop und Software eigene Songs, Beates oder Remakes hergestellt werden können.
Dank diesem kreativen Angebot, baut hier auch die Berufsorientierung der Schüler ab Klasse 7 auf. Dazu zählen Praktika, Besuche der regionalen Berufsinfobörse und Vorstellung verschiedenster Berufszweige. Es gibt mit dem Wismarer Phantechnikum dazu auch eine Kooperation.
Die Schule mit einem hohen Anteil an Flüchtlingskinder hat das Schulprojekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgelegt und um den Grundgedanken Demokratie und Toleranz zu fördern finden Exkursionen in den Landtag von MV und den Deutschen Bundestag statt.
Neben Schulsport und außerschulischen Sportmöglichkeiten spielt die kulturelle Ausrichtung ebenfalls eine wesentliche Rolle. So gibt es einen Schulchor, einen Vorlesetag zum „Welttag des Buches“, ein Weihnachtsprogramm, Fest der Talente im Sommer und eine Fahrt nach Hamburg zum „Young Voces Concert Germany“.
Beate Brindle bedauert, dass sie trotz vieler positiver Einflüsse einen geringen Zuwachs an Schülern hat. Wir kamen überein, dass sie jederzeit sich an ihren Abgeordneten wenden kann, um erkannte Probleme schon vor deren Entstehung aus der Welt zu schaffen.