Nach meinem Erfahrungsaustausch mit Vertretern der GEW, Lehrer- und Schülerschaft für eine ‚Gute Schule in MV‘ im Dezember vergangenen Jahres gab es einige offene Fragen. Diese zu klären und meine weitere Unterstützung anzubieten, suchte ich in dieser Woche das Gespräch mit dem Stellvertretenden Schulleiter unseres Berufsschulzentrums, Herrn Uwe Segert.
Wir trafen uns am Standort Zierow, wo derzeitig 638 Schülerinnen und Schüler (teilweise im Rahmen der dualen Berufsschulausbildung) in verschiedenen Berufen ausgebildet werden.
Die Vielzahl der angebotenen Ausbildungen kann sich sehen lassen. Allein hier können sich junge Menschen in Agrarberufen (Gärtner, Hauswirtschaftshelfer, Landwirte, Landwirtschaftshelfer und Pferdewirte), gastronomischen Berufen (Fachkräfte im Gastgewerbe, Hotelfachleute, Köche und Restaurantfachleute) und in der Landesfachklasse für Laboranten (Biologielaboranten und Chemielaboranten) ausbilden lassen.
Hinzu kommt das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und den Berufsausbildung vorbereitenden Bildungsgang (BVB). Das trägt natürlich auch Herausforderungen in sich.
Junge Menschen brauchen nicht nur fachliche Bildung sondern auch die Möglichkeit, altersgemäße soziale Kompetenzen zu erwerben. Die z.B. im gewerblichen Bereich tätigen 73 Lehrerinnen und Lehrer sehen sich zudem wachsenden Anforderungen in der Vermittlung von Deutschkenntnissen gegenüber.
Zurzeit sind Schülerinnen und Schüler aus 21 Nationen an der Schule. Der Fachkräftemangel hat z.B. für die Gastronomie allein 30 indonesische Schülerinnen und Schüler nach Zierow gebracht. Uwe Segert spricht von einer hohen Motivation der jungen Leute, aber die deutsche Sprache ist generell nicht leicht und verlangt hier auch noch berufsspezifische Begriffe. Die Zeit für zusätzliche Vermittlung steht allerdings genauso wenig zur Verfügung wie das Personal dafür. Das gilt auch für den kaufmännischen Bereich, wo die Interessenten eher aus dem baltischen Raum kommen. So ließe sich die Liste fortsetzen. Die Herausforderungen werden mit viel persönlichem Einsatz und Erfahrung gelöst und bleiben letztlich doch an zu Wenigen hängen.
Fachkräfte fehlen eben auch hier.
Wir diskutierten verschiedene Möglichkeiten der Entlastung, auch durch einen immer wieder angemahnten Bürokratieabbau. Es bleibt wichtig, auch unkonventionelle Wege in den Blick zu nehmen.
Wir sind natürlich weiterhin im persönlichen Gespräch, für das ich mich herzlich bedanke.
Bildung ist und bleibt ganz wichtig für unser Land und braucht gute Praxislösungen.